Jeder, der ein Stückchen Grün sein eigen nennt, weiß, dass eine Kompostierung unverzichtbar ist. Sie entsorgt wertvolle Rohstoffe, die sonst im Müll gelandet wären. Aus dem unscheinbaren Abfall wird kostbarer Humus. Ein Kompostplatz oder Silo ist deshalb ein Muss in jedem Garten. Das kann ein kleiner Silo sein, wenn nur sehr geringe Mengen an organischen Abfällen vorhanden sind. Diese Silos bestehen normalerweise aus Beton, Kunststoff, Metall oder Holz.
Die Praxis zeigt jedoch, dass so ein Silo oft viel zu klein ist und schon nach kurzer Zeit überquillt. Es lohnt sich, großzügig zu planen und entweder gleich einen klassischen Komposthaufen anzulegen oder mehrere Silos nebeneinander anzuordnen. Dann steht ein Silo jederzeit für frisches Kompostgut zur Verfügung, während in den anderen Silos die Abfälle langsam verrotten und im nächsten Silo bereits fertiger, reifer Kompost zur Verfügung steht. Schließlich kommt im Garten jede Menge brauchbarer Abfälle zusammen.
Richtig kompostieren – Abfälle gibt es das ganze Gartenjahr
Das Sammeln der Gartenabfälle beginnt im Spätwinter mit dem gehäckselten Schnittgut, im Frühling sowie Sommer geht es mit dem Aufschichten des Rasenschnitts weiter und endet nicht einmal im Herbst mit dem Anhäufen des Laubs, zumal natürlich ganzjährig Küchenabfälle dazukommen. Die einzelnen Rohstoffe dürfen jedoch nicht schichtweise aufgeschüttet werden. Nur eine gute Durchmischung fördert die Belüftung und kommt der Humusbildung besonders zugute.
Wir lernen von der Natur
In der Natur findet ständig eine Kompostierung statt, ganz ohne das Zutun von uns Menschen. Die Reste der Pflanzen werden von den Organismen zersetzt. Regenwürmer und beispielsweise die Asseln sorgen dafür, dass im Frühling fast nicht mehr vom Laub aus dem Herbst vorhanden ist. All diese kleinen Lebewesen erzeugen Nährstoffe und helfen damit, den Boden zu verbessern, damit wieder neue Pflanzen wachsen können. So ähnlich funktioniert auch die Kompostierung im Garten.
So ähnlich deshalb, weil die bewusste Kompostierung viel gezielter ist. Durch verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel mit dem Thermokompostierer, kann der Vorgang wesentlich beschleunigt werden. Schnell entsteht nährstoffreicher Mulchkompost, der jede Pflanze besser und schneller wachsen lässt.
Wer hilft bei der Kompostierung?
Es gibt eine Vielzahl an sehr, sehr fleißigen Organismen, die an den Prozessen der Kompostierung beteiligt sind. Die wichtigsten Helfer sind Pilze, Bakterien, Käfer, Regenwürmer, Asseln und die Tausendfüßer. Diese emsigen Lebewesen zerkleinern unermüdlich die pflanzliche Nahrung so lange, bis die ursprünglichen Ausgangsmaterialien fast nicht mehr erkennbar sind.
Je mehr dieser fleißigen Helfer vorhanden sind, desto schneller erfolgt die Verrottung und dies auf ganz natürliche Art und Weise.Während des Zersetzungsprozesses erzeugen die Organismen viel Wärme, die ebenfalls den Umsetzungsprozess wesentlich beschleunigt.
Unterschied herkömmliche Komposthaufen und Thermokomposter
In einem offenen Komposthaufen, also der klassischen Art der Kompostierung, dauert die Zersetzung in der Regel zwei Jahre. Es entwickelt sich erst nach mehrmaligem Umschichten der wertvolle und erdige Kompost. Beim Thermokomposter entstehen durch die schützende, wärmende Wand Temperaturen bis zu 80 Grad Celsius und deshalb gelingt es, bereits nach rund zehn bis zwölf Wochen organische Abfälle in Kompost umzuwandeln.
Was darf auf den Kompost?
Nicht jeder Abfall ist für den Kompost geeignet. Außerdem gibt es Abfälle, die zerkleinert werden müssen. Typische Vertreter sind beispielsweise die Eierschalen. Diese zersetzen sich sehr langsam und sollten deshalb nur sehr gut zerkleinert auf dem Komposthaufen landen. Gut geeignet für den Kompostplatz sind hingegen Laub- und Rasenschnittabfälle, Teebeutel, Kaffeesatz, alle pflanzlichen Abfälle und holziges Schreddermaterial. Nach dem Grillvergnügen darf die Grillkohle ebenfalls auf dem Komposthaufen landen, vorausgesetzt sie ist abgekühlt.
Was darf nicht kompostiert werden?
Plastik, Glas, Metall und Steine haben auf dem Komposthaufen nichts verloren. Zeitschriften und bunte Zeitungen dürfen ebenso nicht kompostiert werden, wie Fleischabfälle, Essensreste und Knochen. Diese tierischen Abfallprodukte locken nämlich Ratten an. Wegen der enthaltenen Schwermetalle darf auch die Asche von Holzbriketts und Steinkohle nicht auf den Komposthaufen.Größere Mengen von Bananen- und Zitrusschalen sollten wegen der Pilzbehandlungsmittel auch nicht kompostiert werden.
Vorteile des Kompostierens
Der Komposthaufen im Garten bringt viele Vorteile. Wer kompostiert, leistet einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldtasche schont. Der erzeugte Kompost ersetzt den Torf im Garten und so werden die Moore geschützt. Kompost ist ein natürlicher Dünger und ein natürlicher Nährstofflieferant.
Die Pflanzen nehmen nur so viel auf, wie sie tatsächlich für ein gesundes Wachstum benötigen. Es wird kein Nitrat in das Grundwasser geschwemmt und die Pflanzen können nicht überdüngt werden. Wer weniger Erde, Dünger und Pflanzenschutzmittel kauft, leistet zusätzlich einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, weil Kohlendioxidemissionen für die Produktion und den Transport entfallen.
Ein letzter Tipp
Eichen- und Kastanienlaub enthalten einen hohen Anteil an Gerbstoffen, die die Verrottung erschweren. Es ist sinnvoll, dieses Laub mit dem Rasenmäher zu zerfasern und erst im Spätherbst auf den Komposthaufen zu geben. Verrottungshemmende Stoffe enthalten auch die Thujen. Entweder wird auf die Bepflanzung im Garten ganz verzichtet oder der Thujenschnitt wird zur kommunalen Sammelstelle gebracht.