Für die einen ist Angeln das langweiligste Hobby überhaupt – stundenlang scheinbar reglos herumsitzen, am besten stumm, um die Fische nicht zu verscheuchen. Die anderen hingegen lieben es – denn es bietet die perfekte Kombination aus Entspannung und Adrenalin, wenn ein Fisch angebissen hat. Und aus den Erfolgserlebnissen lassen sich ungeheuer leckere, zudem sehr gesunde Mahlzeiten zubereiten!
Besonders beliebt bei Anglern ist der Karpfen: Er ist rund um den ganzen Globus in vielen Gewässern zu Hause, schon seit Urzeiten ein gern gegessener Speisefisch und kann zudem extrem groß und schwer werden. Einige Prachtexemplare sind bis zu 120 cm lang und wiegen mehr als 40 Kilogramm! Das reicht für einige leckere Fischgerichte. Doch um ihn an die Angel zu bekommen, muss einiges beachtet werden. Wir verraten, worauf zu achten ist.
Die richtigen Köder
Karpfen sind Friedfische. Das heißt, sie fressen vor allem Insekten(larven) und Würmer, pflanzliche Nahrung und Wasserschnecken. Bei sehr großen Exemplaren wurde jedoch, wenn auch eher selten, beobachtet, dass sie durchaus Jagd auf andere Fische machen. Dementsprechend groß ist die Auswahl an geeigneten Ködern. Oft lassen Karpfen sich mit stark aromatischen Ködern wie Tigernüsse angeln. Diese verströmen ihr Aroma weit in das Gewässer hinein und locken den Fisch so zuverlässig an.
Die richtige Stelle
Beinahe wichtiger als der Köder ist die Entscheidung für den richtigen Angelplatz. Dafür ist es empfehlenswert, sich schon vorher zu informieren: Karpfen halten sich häufig an Plätzen wie unter Wasser liegendem Totholz, an stark bewachsenen Plätzen im Wasser oder an Seerosenfeldern auf. Denn hier finden sie Schutz und jede Menge Nahrung. Oft sieht man die lebhaften Fische von weitem ein wenig übers Wasser springen. Je mehr von ihnen man bei diesem Verhalten beobachten kann, desto optimaler ist die Stelle zum Angeln.
Viele Angler schwören darauf, die Karpfen zunächst anzulocken, bevor ein ernsthafter Angelversuch unternommen wird. Hierfür wirft man ein wenig Futter ins Wasser. Sehr anziehende Dinge wie Boilies, Mais oder einige Hundefuttersorten sollte man aber lediglich als Köder anbeißen, damit die Karpfen auch dann beißen, wenn sie keinen ganz leeren Magen haben.
Ausrüstung
Für das Karpfenangeln wird zunächst eine Karpfenrute benötigt. Diese muss extrem stabil sein, da die Fische, wie oben erwähnt, ordentlich Gewicht haben können. Zum anderen sollte sie über ausreichend Flexibilität verfügen, um unter der Kraft des kämpfenden Fisches nicht zu zerbrechen. Weiter wird eine größere Rolle benötigt – hier kann der Angler wählen zwischen einer Freilauf- oder einer Stationärrolle.
Ein großer Kescher mit langem Stiel hilft beim Einfangen des an der Angel hängenden Fisches. Wer den Fisch nach dem Fang wieder freilassen möchte (catch and release), benötigt eine Abhakmatte. Allerdings verletzen sich viele Fische lebensbedrohend durch das Verweilen an der Angel, weshalb diese Methode äußerst umstritten ist: Wer seinen Fang nicht essen möchte, sollte den Fisch besser gleich im Wasser lassen!
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