Bachbunge (Veronica Beccabunga): Pflege, Anbau und Ernte

bachbunge

Die Bachbunge (Veronica Beccabunga) gehört zur Familie der Ehrenpreis Gattung und ist in Europa sehr weit verbreitet. Auch unter dem Namen Bach-Ehrenpreis bekannt, gehört sie den Wegerichgewächsen an. Je nach Alter der Pflanze wird diese bis zu sechzig Zentimeter hoch. Die Bachbunge bevorzugt Orte, die sich in der Nähe des Wassers befinden. Sie steht bis zur Hälfte unter Wasser, um so verschiedenen Tierarten einen Schutz für die Fortpflanzung zu bieten.

Die Bachbunge: Grundlegendes im Überblick

Die volkstümliche Bezeichnung der Pflanze war Bachbungen-Ehrenpreis, Quell-Ehrenpreis oder Bach-Ehrenpreis. Geschätzt wird, dass die Bachbunge bereits in der Antike Verwendung als Heilpflanze fand. Botaniker im 15. Jahrhundert kamen zu dem Entschluss, dass die Pflanze gegen Wassersucht, Ruhr oder Würmer eine heilende Wirkung aufweist. In vielen Fällen wurde die Bachbunge gegen Zahnfleischblutungen und Blasensteine eingesetzt, was heutzutage kaum noch der Fall ist.

Die erste richtige Erwähnung kommt jedoch erst bei Hildegard von Bingen vor, die von den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der Pflanze berichtet. Diese Anwendungen sind bis zum heutigen Tage gleich geblieben. Die Bachbunge wird nach wie vor als Heilpflanze angesehen.

Botanische Angaben

Die Bachbunge gehört zur Familie der mehrjährigen Pflanzen, besitzt einen rötlichen Stängel und wird bis zu sechzig Zentimeter hoch. Die Blätter sind von einem saftigen dunkelgrün und eiförmig. Im Monat Mai beginnen Bachbungen zu blühen. Je nach Bedingungen blühen die Pflanzen bis September. Sie zeichnet sich vor allem durch ihren hohen Anteil an Vitamin C aus, sowie ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffe, Glykosid und Flavonoide.

Bachbungen tragen in den Blattachseln Blütentrauben mit unzähligen Blüten, die von Farbe und Form typisch sind für die Gattung Veronica. Die Farbe ist im Regelfall eher blau anstatt violett, kann jedoch manchmal heller sein. Werden die Blüten befruchtet, entwickeln sich daraus die ersten kugelförmigen Kapselfrüchte, die von der Form her Heidelbeeren sehr ähneln.

Heimat der Bachbunge

Die Bachbunge ist größtenteils in Europa verbreitet. Auch in gewissen Bereichen Asiens, Indien, Pakistan oder Äthiopien kann sie vorkommen. Das bevorzugte Gebiet beschränkt sich jedoch meist auf Uferbereiche von Bächen, Seen oder Quellen. Bachbungen brauchen vor allem kühles Gewässer, um sich optimal zu verbreiten. Dort werden sie gerne zusammen mit Igelkolben oder Wasserschwaden gefunden. Teilweise kommen Bachbungen auch in höheren Lagen bis zu 2000m vor.

Unterschiedliche Arten der Verwendung

Für den Großteil der Verwendungsarten wird das frische Laub gesammelt. Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin C ist die Bachbunge vor allem in Wildsalaten sehr gefragt. Es heißt, sie habe eine entschlackende Wirkung. Ebenfalls wird das Laub dazu verwendet, um Saft daraus zu gewinnen. Diese Tinktur wird im Regelfall bei Frühjahrskuren angewendet, da sie harntreibend und blutreinigend wirkt. Auch fiebrige Erkältungen werden mithilfe der Bachbunge geheilt.

Die Pflanze hilft außerdem gegen Frühjahrsmüdigkeit und ist ein ideales Mittel um den Verdauungstrakt zu stärken. Des Weiteren besitzt die Bachbunge eine menstruationsfördernde Wirkung. Sie wird daher für die unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt. Bereits Hildegard von Bingen schreibt über eine abführende Wirkung der Pflanze und das außerdem die Möglichkeit besteht, mit ihr Gicht zu bekämpfen.

Anwendung im Detail

Die Pflanze wird im Regelfall frisch angewendet, um so für optimale Effekte zu sorgen. Mithilfe der frischen Blätter wird eine Tinktur angesetzt und je nach Bedarf können 10 bis 50 Tropfen eingenommen werden. Auch als Frischsaft eignen sich die dickfleischigen Blätter der Bachbunge hervorragend. Um die Harnausscheidung zu fördern, sollte von diesem Saft täglich ein Teelöffel eingenommen werden. Nebenwirkungen sind bislang keine bekannt. Falls jedoch eine Allergie gegen Wegerichgewächse besteht, sollte eine solche Verwendung nicht stattfinden.

Ernte der Pflanze

Findet die Bachbunge in der Küche Verwendung, kann das frische Laub bis in den späten August geerntet werden. Als Heilkraut wird das obere Drittel der Pflanze verwendet. Wichtig beim Sammeln von Bachbungen ist, dass gut auf den Standort der Pflanze geachtet wird. Diese sind nämlich dafür bekannt, dass sie Schadstoffe speichern, was sich wiederum negativ auf die Heileffekte auswirkt. Daher sollten Bachbungen nur in der Nähe von Quellen gesammelt werden, um Schadstoffe zu vermeiden.

Pflege und Anbau der Bachbunge im Garten

Die Bachbunge ist auf einen permanenten, feuchten Boden angewiesen. Wenn sie daher im Garten gehalten wird, ist es wichtig, sie nur in die Nähe eines Gartenteichs oder Bachlaufes zu setzen, um so für ein optimales Wachstum zu garantieren. Ist die Bachbunge erst einmal ideal eingesetzt, vermehrt sie sich schnell und ohne Probleme. Beim Anbau der Pflanze reicht es im Regelfall aus, lediglich die Seitentriebe einzupflanzen. Andernfalls sind Jungpflanzen in Gärtnereien erhältlich.

Die Bachbunge wird einfach nur in den nassen Boden gesteckt und wächst danach ohne Probleme weiter. Sollte die Pflanze mit Schädlingen befallen sein, reicht eine Spritzung mit Tee aus Wermut oder Rainfarn vollkommen aus.

Bildquelle:

  • © fotolia.com – kazakovmaksim
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