Steinmehl für den Garten: Auswahl und die richtige Anwendung

steinmehl

Steinmehl ist auch als Gesteinsmehl oder Urgesteinsmehl bekannt. Es handelt sich um einen wertvollen Bodenhilfsstoff, der die Gartenerde mit Mineralien und Spurenelementen anreichert und somit das Pflanzenwachstum verbessert. Das Naturmaterial findet vor allem bei einem ökologischen und nachhaltigen Pflanzenanbau Anwendung.

Was ist Steinmehl?

Im Grunde handelt es sich bei Steinmehl um überwiegend fein gemahlene vulkanische Gesteine. Die Herstellung erfolgt in mehreren Schritten. Dabei werden zuerst die Gesteine grob zerkleinert, anschließend in einer Gesteinsmühle mehlartig zermahlen und zum Schluss die groben Steinrückstände ausgesiebt. Der erreichte Korndurchmesser von hoher Qualität liegt unter 0,2 Millimeter. Die Besonderheit von Steinmehl für den Garten ist seine Zusammensetzung aus verschiedenen Mineralien und Spurenelementen. Diese hängt von der Herkunft des Ursprungsgesteins ab. Beispielsweise besitzen die klassischen Sorten Diabasmehl und Basaltmehl deutlich weniger Anteile an Eisenverbindungen als Lavamehl.

Alle Steinmehle sind reich an wertvollen Mineralien und Spurenelementen. Je nach Gesteinsart besitzen sie bis zu 80 Prozent Kieselsäure, zwischen 8 und 35 Prozent Aluminiumoxid sowie andere wertvolle Mineralien und Spurenelemente. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:

  • Magnesium
  • Eisen
  • Calcium
  • Kalium
  • Kieselsäure wie Siliciumdioxid
  • Spurenminerale wie Molybdän und Mangan

Steinmehl: Die richtige Zusammensetzung ist entscheidend

Die unterschiedliche Zusammensetzung des jeweiligen Produktes kann für die Verwendung entscheidend sein:

  • Basalt: enthält viele Mineralien und reagiert leicht alkalisch. Es ist quasi für jeden Gartenboden geeignet.
  • Diabas: besitzt einen hohen Anteil an Calcium.
  • Granit aber auch Basalt: helfen bei stark alkalische Böden. Sie unterstützen die Mikroorganismen bei der Arbeit im Kompost und beschleunigen seine Reifung.
  • Lavamehl: ist reich an Kieselsäure-, Kalk- und Magnesiumanteile. Es eignet sich hervorragend um das Gras von einem Rasen zu stärken. Außerdem versorgt es Starkzehrer wie die Tomaten mit Nährstoffen. Der Boden wird nicht belastet und es stellt eine gute Alternative zum Stickstoffdünger dar.
  • Tonmehl,auch Bentonit: es eignet sich als Zusatz in einem Gartenboden mit sandiger Konsistenz. Das Mehl ist reich an Kalksteinmagnesium und verbessert bei den Sandböden die Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Außerdem hilft es bei einem sauren Boden und mildert den pH- Wert.
  • Zeolith: eignet sich vor allem für die bessere Speicherkapazität des Bodens. Allerdings wirkt das Mehl in Böden mit einem hohen pH- Wert leicht alkalisch und kann das Wachstum der Pflanzen negativ beeinträchtigen.

Im Handel gibt es hauptsächlich Urgesteinsmehl aus gemahlenem Basalt, Diabas oder Lava zu kaufen. Alle Sorten sind gleichermaßen wertvoll für den Gartenboden und die Pflanzen.

Die Verwendung im Garten

Steinmehl ist nicht mit einem herkömmlichen Dünger zu verwechseln, da es keine relevanten Anteile an Hauptnährstoffen enthält. Es eignet sich vorwiegend für den ökologisch gerichteten Gartenanbau. Durch seine Zusammensetzung und Struktur ist es das ideale Hilfsmittel zur Verbesserung der Bodenqualität. Es macht die Erde fruchtbarer, und die enthaltene Kieselerde stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen und schützt sie gegen Schädlinge, Pilze und Krankheiten.

Allerdings verläuft dieser Hilfs- Prozess sehr langsam. Er stellt im Gegensatz zu Hornmehl oder Kompost weniger Mineralien zur Verfügung. Sobald das feine Steinmehl in die Erde gelangt, wird es von Wasser, Mikroorganismen und Bodensäuren zersetzt. In Folge entsteht eine wertvolle und nahrhafte Ton- Humuserde. Die enthaltenen Tonmineralien können das Wasser aufnehmen und aufquellen. Dies sorgt für eine Verbesserung von Struktur und Lüftung im Boden.

Das Steinmehl im Garten richtig anwenden

Steinmehl sollte in einem ökologisch bewirtschafteten Garten jedes Jahr im Frühjahr oder im Herbst Verwendung finden. Es kann direkt auf die Fläche oder unter die Pflanze oder über die Blätter gestreut werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach einem Regen und früh am Morgen. Kommt es auf den Kompost, beschleunigt es die Verrottung. Eine andere praktische Anwendung findet es als Teil in der Pflanzenjauche. Dort dient es als idealer Geruchsbinder und mildert das intensive Aroma etwas ab.

Nicht zuletzt kann das Steinmehl als harmlose Geh-Bremse für die Schnecken dienen. Durch das Anlegen einer trockenen Beet- Umrandung, gelangen die gefräßigen Tiere nicht darüber und nicht an die Pflanzen. Die Dosierung des Produktes hängt von der Sorte und dem Boden ab. Ein kalkhaltiger Boden benötigt bis zu 150 Gramm pro Quadratmeter Fläche und ein saurer Boden 200 bis 300 Gramm pro Quadratmeter Fläche. So wird es in das Beet gebracht:

  • Das Steinmehl entweder trocken oder mit Wasser vermischt auf dem Boden gleichmäßig verteilen.
  • Mit einer Harke oder mit einem Rechen unter die Oberfläche arbeiten.
  • Um die Wirkung des Mehles noch zu verstärken, kann gleichzeitig einen Mulch aus Stroh in den Boden eingearbeitet werden.

Steinmehl kann den Ertrag von Gemüse und Baum- und Sträucherobst erheblich steigern. Vor allem beim Obstanbau ist es ein prima Abwehrmittel gegen hartnäckige Schädlinge. Bei der Verwendung sollte es überwiegend am Wurzelbereich ausgebracht werden. Die Wurzeln nehmen die Inhaltsstoffe auf und leiten Sie an den Rest des Baumes weiter.

Fazit

Steinmehl ist ein hervorragender Zusatz für einen gesunden Boden und Pflanzenwachstum. Es ist umweltverträglich und klimafreundlich. Außerdem gelingt seine Nutzung problemlos, da es nicht überdosiert werden kann. Seine Wirkungszeit braucht etwas Geduld, erfolgt aber zuverlässig und nachhaltig. Beim Kauf ist auf den richtigen Mahlgrad zu achten. Je feiner das Mehl gemahlen wurde, desto leichter gelangt es in die Erde und lösen sich die Mineralstoffe auf. Außerdem können die Stoffe rascher verwittern und von den Pflanzen besser aufgenommen werden. Handelt es sich um einen alkalischen Boden oder um kalkempfindliche Pflanzen, sollte das Produkt einen geringen Anteil an Calcium haben.

Bildquelle:

  • ninamalyna/123RF.COM
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