Kirschbaum-Krankheiten: Rechtzeitig erkennen und handeln

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Im Grunde sind Sauer- oder Süßkirschen resistent gegenüber Krankheiten. In den letzten Jahrzehnten scheint sich das jedoch geändert zu haben, was unter anderem mit ungünstigen Umweltfaktoren zusammenhängt. Besagte Faktoren führen dazu, dass die Bäume unter Stress stehen, wodurch die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die 12 schlimmsten Kirschbaum-Krankheiten vorstellen. In den meisten Fällen reicht eine rechtzeitige Erkennung aus, um entsprechende Maßnahmen zu treffen und das Schlimmste zu verhindern.

Kirschbaum-Krankheiten durch Pilze

Viele Kirschbaum-Krankheiten sind auf Pilze zurückzuführen. Das heißt auch, dass eine Behandlung mit Fungiziden Wunder wirken kann. Ob eine solche zu empfehlen ist, hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. In manchen Fällen ist eine andere Vorgehensweise sinnvoller.

Schrotschusskrankheit

Bei der Schrotschusskrankheit handelt es sich um eine der häufigsten Pilzerkrankungen. In manchen Regionen ist der Befall gar so stark, dass von einer Massenkrankheit gesprochen wird. Die Schrotschusskrankheit kennzeichnet sich durch rötliche Flecken auf dem Laub. Später werden die Flecken zu Löchern. Von der Form und Größe erinnern diese Löcher an Schrot. Daher kommt auch der Name der Erkrankung. Die Schrotschusskrankheit kann nicht nur Blätter, sondern auch Triebe und Früchte der Bäume befallen. In jedem Fall führt die Erkrankung zum Absterben der betroffenen Stellen. Daher sollten befallene Äste, Blätter und Früchte entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Sprühfleckenkrankheit

Von der Sprühfleckenkrankheit sind sowohl Blätter als auch Früchte betroffen. Es entstehen rot umrandete Stellen, die im Laufe der Zeit braun werden. Des Weiteren kommt es an der Unterseite der Blätter zu einem weißen Pilzbelag. Alle befallenen Blätter müssen entfernt werden. Zusätzlich dazu kann nach der Blüte eine Behandlung mit Fungiziden erfolgen.

Obstbaumkrebs

Obstbaumkrebs entsteht durch unbehandelte Wunden, in die Pilze gelangen. Die Pilze führen zu einer rissigen und trockenen Rinde. Außerdem verfärbt sich das Holz und mit der Zeit bilden sich Auswüchse. Befallene Stellen sollten entfernt und die entstehenden Wunden versorgt werden. Außerdem ist es wichtig, dass beim Schneiden immer mit einer sauberen und scharfen Schere gearbeitet wird. Auf diese Weise lässt sich sicherer schneiden, was nach wie vor der beste Weg ist, um Obstbaumkrebs vorzubeugen.

Krötenhaut

Diese Erkrankung ist auch unter dem Namen Valsakrankheit bekannt. Neben einem verstärkten Gummifluss kommt es zu Verfärbungen der Rinde. Außerdem wird diese warzig und stirbt mit der Zeit ab. Parallel dazu kommt es auch zu einem Verfaulen der Früchte. Die Behandlungsweise ist hier dieselbe wie beim Obstbaumkrebs. Betroffene Stellen müssen entfernt und anschließend versorgt werden. Wer das Risiko einer Erkrankung minimieren möchte, sollte bei Kirschbäumen immer nach einem guten Standort schauen. Ein solcher ist ohnehin zu empfehlen und schützt nicht nur vor Krötenhaut, sondern auch anderen Krankheiten.

Monilia-Fruchtfäule

Die Monilia-Fruchtfäule befällt Früchte und Triebe. Die Triebe trocknen mit der Zeit aus und sterben ab. Bei den Früchten bildet sich (bevor diese verfaulen) ein brauner Schimmel. Sobald die Krankheit festgestellt wurde, gilt es unverzüglich zu handeln. Die Monilia-Fruchtfäule breitet sich rasend schnell aus. Befallene Früchte und Triebe sollten daher unverzüglich entfernt werden. Ansonsten drohen hohe Ernteausfälle.

Schorf

Bei Schorf bilden sich auf den Blättern kreisförmige Flecken. Nach einiger Zeit trocknen die Blätter aus und sterben ab. Neben einem Befall der Blätter, kann es auch zum Befall von Trieben und Früchten kommen. Die Früchte kriegen braune Flecken und reißen auf. Ein Verzehr ist allerdings weiterhin möglich. Neben einem Auslichten der Krone, sollten befallene Stellen entfernt werden. Zusätzlich dazu kann ein Fungizid oder eine Jauche aus Birkenblättern zum Einsatz kommmen.

Gnomonia-Blattbräune

Bei dieser Erkrankung sind ausschließlich die Blätter betroffen. Diese bekommen braune Flecken und fallen im Herbst nicht mehr herunter. Das führt dazu, dass der Baum geschwächt wird. Bis auf eine Abnahme der Vitalität ist diese Erkrankung jedoch weitgehend unbedenklich. Dennoch ist auch hier wichtig, dass befallene Blätter entfernt werden. Andernfalls kommt es womöglich zu einer Ausbreitung der Krankheit.

kirschbaum blattläuse
Claudia Evans/123RF.COM

Kirschbaum-Krankheiten durch Bakterien oder Viren

In manchen Fällen sind nicht Pilze, sondern Bakterien oder Viren die Ursache für eine Erkrankung. Das Problem bei solchen Krankheiten ist, dass sie sich nicht mit Fungiziden behandeln lassen. Abgesehen davon sind jedoch in der Regel dieselben Maßnahmen erforderlich, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Bakterienbrand

Bakterienbrand ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die dazu führt, dass Äste, Gewebe und Fruchtfleisch zersetzt werden. Charakteristisch für Bakterienbrand ist ein bräunlicher Gummifluss. Kirschen, die von Bakterienbrand befallen wurden, haben große Löcher und können nicht verzehrt werden. Da bei Regen das Risiko einer Ausbreitung sehr hoch ist, gilt es betroffene Stellen unverzüglich zu entfernen.

Nekrotisches Ringfleckenvirus

Das Nekrotische Ringfleckenvirus (PNR-Virus) wird entweder durch Pollen oder der Veredlung mit infizierten Pflanzen übertragen. Die Krankheit ist sehr gefürchtet, da sie zu hohen Ernteausfällen führen kann. Neben ringförmigen Flecken auf den Blättern können auch andere Arten von Schäden auftreten. Häufig sind beispielsweise Löcher wie bei der Schrotschusskrankheit. Eine direkte Bekämpfung des PNR-Virus ist nicht möglich, was leider auch heißt, dass betroffene Kirschbäume aus dem Bestand entfernt werden sollten. Vorbeugende Maßnahmen sind also sehr zu empfehlen, um die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung so gering wie möglich zu halten.

Kischbaum-Krankheiten durch Schädlinge

Neben Bakterien, Viren und Pilzen stellen auch Schädlinge eine Gefahr für Kirschbäume dar. Diese müssen zwar nicht zwangsweise eine Krankheit auslösen, verursachen jedoch praktisch immer kranheitsähnliche Zustände oder haben zumindest Auswirkungen auf die Ernte.

Kirschfruchtfliegen

Kirschfruchtfliegen befallen die Früchte, wodurch diese braun, weich und ungenießbar werden. Der beste Weg zur Bekämpfung von Kirschfruchtfliegen sind Gelbtafeln. Diese müssen jedoch in hoher Anzahl aufgehängt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Pestizide sind hingegen nicht empfehlenswert.

Obstbaumspinnmilben

Nach einem Befall durch Obstbaumspinnmilben hellen sich die Blätter punktartig auf. Später bildet sich ein fahlgelber bis rötlicher Schimmel, bevor die Blätter nach einiger Zeit vorzeitig abfallen. Auch hier ist ein Einsatz von Pestiziden nicht zu empfehlen. Stattdessen sollten natürliche Feinde wie Marienkäfer und Spinnen eingesetzt werden.

Schwarze Kirschenblattläuse

Die meisten Arten von Kirschen sind gegen diesen hartnäckigen Schädling nicht gewappnet. Er befällt die Triebspitzen, was dazu führt, dass die Blätter sich einrollen und kräuseln. Später werden sie braun und sterben ab. Im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten Schädlingen, sollte hier ein geeignetes Mittel gespritzt werden.

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