Wer beim Gärtnern Wert auf Nachhaltigkeit legt, der sollte einen prüfenden Blick auf die verwendete Blumenerde werfen, denn die beliebteste Lösung vieler Hobbygärtner ist keineswegs nachhaltig und sogar mit einigen Nachteilen für darin angepflanzte Zier- und Nutzpflanzen verbunden. Welche nachhaltigen Möglichkeiten es im Bereich Pflanzerde gibt, das erfährt man hier.
Torf: Ein Klassiker der Blumenerde auf dem Prüfstand
Über viele Jahrzehnte war Torf die beliebteste Lösung für viele Hobbygärtner, denn diese Pflanzerde ist besonders locker, vergleichsweise günstig und hatte durchaus einen guten Ruf. Wenn man jedoch Wert auf nachhaltiges Gärtnern legt, sollte Torf grundsätzlich vermieden werden. Grund dafür ist die katastrophale Ökobilanz von Torf und diese zeigt sich bei einem genauen Blick auf die Torfgewinnung. Hierzu muss man zunächst wissen, dass Torf in Mooren aus absterbenden Pflanzenteilen gebildet wird. Dabei bindet Torf große Mengen Wasser und CO2.
Im Rahmen der Torfgewinnung müssen Moore trockengelegt werden und dabei entweicht das gebundene CO2 wieder in die Atmosphäre. Eigentlich sind Moore wichtige Ausgleichsflächen zum von Menschen verursachten Ausstoß von CO2, durch welches die Erderwärmung vorangetrieben wird. Werden diese Moore zur Torfgewinnung jedoch trockengelegt, entwicht nicht nur das bereits gebundene CO2, es kann außerdem auch zukünftig kein CO2 mehr aufgenommen werden, denn ein einmal trockengelegtes Moor erholt sich nicht.
Das ist jedoch nicht der einzige Nachteil, welchen Torf als Pflanzerde hat. Torf ist zudem vergleichsweise sauer und bindet große Mengen Wasser. Viele Zier- und Nutzpflanzen wachsen in sauren Böden nur schlecht an, was regelmäßiges Düngen erforderlich macht. Zudem entzieht Torf dem Erdreich Wasser und kann dieses gerade in heißen und regenarmen Sommern austrocknen.
Diese nachhaltigen Alternativen zu Torf gibt es
Die sicherlich beste Alternative zu Torf ist Kompost. Wer einen Garten besitzt, der kann hier selbst und kostenlos Kompost herstellen und später in seinen Beeten und Pflanzgefäßen verwenden. Das hat sogar noch weitere Vorteile, denn über den Kompost werden organische Küchenabfälle und Gartenabfälle kostenlos entsorgt. Falls das nicht möglich ist, kann man Kompost auch im Gartenfachhandel kaufen. Möchte man stattdessen klassische Pflanzerde verwenden, sollte man beim Kauf auf die Angabe „torffrei“ achten, denn nur dann ist die angebotene Erde wirklich frei von Torf und somit nachhaltig.
Extratipp: Noch nachhaltiger Gärtnern
Nutzt man in seinem Garten nachhaltige Blumenerde, sollte man auch bei der Wahl von Düngemitteln einen Blick auf die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit werfen, damit das eigene Gärtner wirklich nachhaltig ausfällt. Chemische Dünger sind zwar effektiv, sie schädigen jedoch oft das Erdreich und sind auch für einige Tierarten nicht unbedenklich. Plagegeistern wie Blattläusen und Schnecken sollte man ebenfalls nicht mit chemischen Mitteln oder Gift zu Laibe rücken. Stattdessen gibt es einige natürliche Alternativen wie Brennnesselsud, die die ungebetenen Gäste auf umweltfreundliche Weise aus dem eigenen Garten vertreiben.
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